Jahreshauptversammlung 2019

Am 05.04.2019 traf sich die Gesamtwehr der Feuerwehr Allensbach im Bürgerhaus Langenrain zur alljährlichen Jahreshauptversammlung. Kommandant Hans-Christoph Köhne eröffnete die Sitzung und begrüßte alle anwesenden Gäste und Kameraden.

Neben Bürgermeister Stefan Friedrich und dem Kreisbrandmeister Carsten Sorg waren auch Vertreter der Gemeinde und des Gemeinderats, der Polizei, der Feuerwehr Konstanz, der Feuerwehr Reichenau, der Werkfeuerwehr ZFP sowie des Südkuriers anwesend.

Anschließend berichtete Kommandant Hans-Christoph Köhne über das Jahr 2018 und stellte fest, dass es in diesem Jahr weniger Einsätze als im Vorjahr gab. Insgesamt wurde die Freiwillige Feuerwehr Allensbach 94-Mal alarmiert worden, dabei handelte es sich um 21 Brandeinsätze, wie Kleinbrände der Klasse A, ausgelöste Brandmeldeanlagen sowie Täuschungsalarme und 43 Technische Hilfeleistungen, wie Verkehrsunfälle, Nottüröffnungen und Sturmeinsätze. Die restlichen Einsätze fielen in die Kategorie der Kleineinsätze.

Ebenfalls beteiligte sich die Gesamtwehr an 11 Brandsicherheitswachen und sieben Verkehrsleitmaßnahmen.

Über das Jahr verteilt standen 78 Proben, sowie mehrere Fortbildungen und drei Besuche der Atemschutzstrecke auf dem Plan. Ebenfalls nahmen drei Gruppen erfolgreich an den Leistungswettkämpfen am Kreisfeuerwehrtag in Hilzingen teil, darunter zwei Bronze-Gruppen und eine Medaillen-Gruppe.

Kommandant Köhne bedankte sich bei allen Einsatzkräften für rund 1990 geleistete Stunden, die sich bei den verschiedensten Ausbildungen aufrechneten. Insgesamt wurden im Jahr 2018 ca. 8692. Stunden ehrenamtlich abgearbeitet.

Ein sehr großes Thema des Jahres war der neue Feuerwehrbedarfsplan, welcher alle fünf Jahre neu überarbeitet an die Gemeinde übergeben werden muss.

Bei diesem Bedarfsplan handelt es sich um eine Aufstellung benötigter Ausrüstung um einen geordneten Lösch- und Rettungseinsatz einer leistungsfähigen Feuerwehr zu gewähren.

Dabei muss die Gemeindestruktur, Feuerwehrstruktur, sowie eine individuelle Bewertung des örtlichen Risikos und das Fahrzeug-Konzept festgestellt werden.

Zur Erstellung des Bedarfsplans arbeitete Kommandant Köhne sehr eng mit dem Kreisbrandmeister Carsten Sorg zusammen.

Ein großer Teil des Bedarfsplans war es, die Anschaffung einer neuen DLAK 23/12 zu ermitteln. Dazu musste eine Gebäudestrukturerhebung durchgeführt werden, um zu ermitteln, bei wie vielen Gebäuden der Gemeinde eine sichere Rettung nur mit einer geeigneten Drehleiter gewährleistet werden kann. Dabei wurde bei über 300 Gebäuden eine Drehleiterpflicht festgestellt. Ebenfalls wurde die Anfahrtszeit der Drehleiter aus Konstanz getestet. Hierbei wurde allerdings festgestellt, dass diese nicht in der vorgegebenen Hilfsfrist am Einsatzort sein könnte.

Die Beschaffung der Drehleiter wurde bereits im Gemeinderat beschlossen und Kreisbrandmeister Carsten Sorg merkte an, dass dem Zuschuss-Antrag auch nichts mehr im Wege stände.

Im Anschluss berichtete Martin Renner über die Höhenrettung. Im letzten Jahr gab es zwei Einsätze für die Einsatzkräfte der Höhenrettung und er warnte erneut vor der ständigen Gefahr der Marienschlucht, da selbst die Sperrung der Wege und Zugänge zu der Schlucht immer wieder mutwillig missachtet werden, obwohl ausdrücklich vor akuter Lebensgefahr gewarnt wird.

Des Weiteren werden vier Kameraden der Abteilung dieses Jahr den Lehrgang zum Höhenretter absolvieren.

Es folgte der Bericht der Altersabteilung. Die 28 Kameraden der Altersabteilung trafen sich das vergangene Jahr wieder regelmäßig zu gemeinsamen Abenden und verschiedenen Ausflügen, wie einem Hock im Seegarten oder einem Treffen in Steißlingen, zusammen mit der Altersabteilung der Feuerwehr Reichenau. Zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Allensbach führte die Altersabteilung eine Schauübung mit einer alten Feuerspritze vor, was bei allen Besuchern sehr gut ankam.

Eine große Veränderung gab es das vergangene Jahr auch bei der Jugendfeuerwehr. Nach 11 Jahren legte Alwin Seliger aus beruflichen Gründen sein Amt als Jugendwart nieder. Er prägte die Ausbildung der Jugendlichen über ein Jahrzehnt und brachte unzählige im Anschluss in die aktive Wehr. Sein Konzept „Hauptsache ihr habt Spaß dabei“ kam dabei so gut an, dass zu Hochzeiten bis zu 30 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr waren, was für ein Dorf dieser Größe unvergleichbar war. Jedoch war er nicht nur für die Jugendlichen da, er war auch Leiter einer tollen Truppe Jugendleiter, die er geformt hatte und die ein eingeschworener Haufen waren.

Die neue Leitung übernimmt ab sofort Klaus Welschinger und seine Stellvertreterin Michaela Späth.

Der Bericht über das Jahr 2018 der Jugendfeuerwehr folgte demnach von Klaus Welschinger. Die Jugendlichen hatten vom 20. Bis 21. April eine 24-Stunden-Aktion in Form eines Berufsfeuerwehrtages. Dort wurden spielerisch Einsätze und abgearbeitet um somit auf das Leben in der Feuerwehr hinzuführen. Auf dem alljährigen Sternenmarsch belegten die Jugendlichen den 23. Platz. Auch auf dem jährlich stattfindenen Zeltlager, welches von Hitze, Wasserschlachten und vor allem Spaß geprägt war, belegte die Jugendfeuerwehr den 21. Platz

Eine weitere große Veränderung gab es am 03.11.2018. Der neue Jugendfeuerwehrraum konnte nach Renovierung in Eigenarbeit endlich bezogen werden.

Am 31.12.2018 zählte die Jugendfeuerwehr Allensbach 15 Jugendliche, davon drei Mädchen und 12 Jungs.

Alwin Seliger verabschiedete sich daraufhin und dankte allen seinen Jugendleitern und Unterstützern für die tolle Zeit und die Unterstützung, die er immer erhalten hat.

Bürgermeister Friedrich ergriff danach das Wort.

Er schloss sich der Danksagung an Alwin Seliger an und betonte wie wichtig die Jugendarbeit ist und bemerkte wie gut diese hier in Allensbach gefördert und unterstützt wird.

Ebenfalls schloss er sich den Worten zum Feuerwehr Bedarfsplan sowie der Beschaffung der neuen Drehleiter an. Dabei betonte er ausdrücklich, dass diese nicht einstimmig durch den Gemeinderat gekommen wäre, wäre diese nicht unbedingt nötig gewesen. Feuerwehr sei nicht nur Spaß und Spielzeuge, sondern auch Einsätze und ernste Situationen, in denen es um Leben und Tod ginge. Um dabei einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, wie bei dem schweren Verkehrsunfall keine zwei Monate her, müsse die Feuerwehr immer auf dem aktuellsten Stand der Technik sein.

Des Weiteren sprach er den Zustand der Marienschlucht an. Es könne nicht sein, dass man trotz Sperrung immer wieder verunfallte Personen aus der Schlucht retten müsse und er sprach eine Mögliche Öffnung der Schlucht in bestimmten Abschnitten mit befestigten Wegen an um genau das zu vermeiden.

Im Anschluss übernahm Kreisbrandmeister Carsten Sorg das Wort.

Er berichtete, dass die neue Drehleiter aktuell Priorität Nr. 1 im Landkreis habe und der Zuschuss des Kreises dabei 254.000€ betrage. Jedoch gab er zu bedenken, dass damit auch eine Menge neuer Aufgaben auf die Feuerwehr Allensbach zukommen. Die Maschinisten brauchen eine extra Schulung für dieses Fahrzeug und regelmäßige Übungen.

Des Weiteren berichtete er von den Veränderungen im Landkreis, wie die Umverteilung und Neubeschaffung verschiedener Abrollbehältern.

Zum allgegenwärtige Thema Digitalfunk konnte auch positives berichtet werden. Im Jahr 2020 soll die Umrüstung auf den digitalen Funk vollzogen werden. Die Vorbereitungen für die digitale Alarmierung seien jedoch wegen verschiedenen Förmlichkeiten ins stocken geraten.

Eine ebenfalls große Neuerung stellt das Feuerwehrübungszentrum dar, welches ab ca. 2022 eine neue Atemschutzübungsstrecke, mehrere neue Lehrsäle und weitere verschiedene feuerwehrtechnische Übungsanlagen bereitstellen soll.

Auch werden vier neue Feuerwehrboote im Landkreis angeschafft. Die Standorte seien in Konstanz, Radolfzell, Überlingen und Friedrichshafen.

Kreisbrandmeister Sorg schloss sich den Worten von Bürgermeister Friedrich an. Die Feuerwehr muss allzeit einsatzfähig sein und mit der entsprechenden Technik und den dazugehörigen Schulungen ausgestattet sein. Der Satz „Die Feuerwehr bekommt ein neues Spielzeug“ sei deshalb zu allen Zeiten nicht angebracht. Im Ernstfall dürfen keine lebensgefährlichen Situationen aufkommen, nur weil an der Ausrüstung oder der Ausbildung gespart wurde.

Zum Abschluss lobte er wie gut die Freiwillige Feuerwehr Allensbach aufgestellt sei. Bei den größeren Einsätzen des vergangenen Jahres, bei denen Kreisbrandmeister Sorg selbst vor Ort war, konnte er sich von der Professionalität und Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte selbst überzeugen. Ebenfalls sei Allensbach eine der wenigen Gemeinden, die selbst unter Tags eine angemessene Anzahl an Einsatzkräften vorweisen kann.

 

Im Anschluss folgten die Ehrungen, durchgeführt von Kreisbrandmeister Carsten Sorg.

Die Kameraden Tobias Fischer, Sven Welschinger und Sascha Groß wurden für 15 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt.

Für 25 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr wurde Michael Waidele geehrt.

Die zwei größten Ehrungen im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr folgten.

Für 40 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt, wurden:

Siegfried Erne, Jürgen Gerneth, Frank Koch, Gerhard Maier, Jürgen Mayer, Ernst Moll, Friedbert Singler, Karl-Heinz Späth und Eugen Welschinger.

Nach überdurchschnittlichem Einsatz in der Feuerwehr Allensbach bei der Abteilung Kaltbrunn wurde Siegfried Erne von Bürgermeister Friedrich zum Ehrenkommandanten ernannt. Bürgermeister Friedrich lobte seinen Einsatz als Abteilungskommandanten und seine Führungsqualitäten.

Nach dem offiziellen Teil ließen die Gäste und die Kameraden den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen.

 

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